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Vor ungefähr 2 Jahren begannen viele von uns, sich notgedrungen aufgrund von Corona mit „moderneren Arbeitsformen“ zu beschäftigen. Und ja, es ist wirklich schon 2 Jahre her. Unternehmens-IT und Personalbereich wurden mobilisiert, den mobilen Arbeitsplatz kurzfristig technisch und arbeitsrechtlich für die Mitarbeitenden zu realisieren. Sofern das Aufgabenfeld dezentrales Arbeiten zuließ, hat das geklappt.

Fertig, good job! Wir können mobil arbeiten!

Dies bestätigen auch viele Mitarbeitende, die von sich behaupten, gut organisiert im Wechsel zwischen Firma und Homeoffice ihrem Arbeitsalltag nachzugehen.

Unternehmenslenkende verkünden mit klarem Blick an die Belegschaft, dass wir diese Phase alle zusammen gut gemeistert haben und wir uns danach sehnen, dass es schnell wieder wie früher wird. Und für den Notfall, sind wir ja in der Lage, flexibel und mobil zu arbeiten.

Ist es das? Aus meiner Sicht nicht. In vielen Unternehmen herrschen ungeregelte, teils chaotische Zustände. Ein hybrides Arbeitskonzept ist nicht oder nicht ausreichend vorhanden.

Ist es dringend notwendig? Absolut.

Warum? Weil das jetzt so bleiben wird. Wir müssen lernen, den Umgang mit Unwägbarkeiten stärker in unserem Arbeitsalltag zu berücksichtigen, strukturell und psychologisch.
Stetiger Wissenszuwachs, Digitalisierung, Globalisierung und demografischer Wandel befeuern Volatilität, Unsicherheit und Komplexität. Wir brauchen bewegliche Organisationen, die mitdenken und Lösungen finden.

Nachfolgend möchte ich die aus meiner Erfahrung relevantesten Zustände und Merkmale schildern, die deutlich machen, dass es in vielen Organisationen unausgereifte Konzepte für modernes Arbeiten gibt, und die Mitarbeitenden nicht ausreichend in die Lage versetzt wurden, motiviert und produktiv zu arbeiten:

1. Von vielfältig aktiv bis wenig effektiv

Die Anpassung von Arbeitsprozessen und Schnittstellenverantwortungen auf hybride Arbeitssituationen wurde nicht umgesetzt. Alle sind viel beschäftigt, um den Ablauf irgendwie möglich zu machen. Abstimmungen untereinander lassen nach. Jeder baut sich seinen Lösungsweg.

2. Ineffizienzen verstärken sich

Aus den Unternehmenskennzahlen zeigt sich, dass die Produktivität zurückgeht. Wir haben Vermutungen, wissen jedoch nicht genau, was die Ursache ist. Bearbeitungszeiten werden länger, Qualität geht verloren, die proaktive Kundenkommunikation sinkt.

3. Kontrolle kommt und geht

Unternehmenslenkenden geht die Kontrolle verloren. „Hier ist ja keiner mehr im Büro, gearbeitet wird Zuhause auf jeden Fall weniger, dass belegen ja die Zahlen…“. Gleichzeitig fühlen sich Mitarbeitende zunehmend unwohler, wenn sie im Homeoffice arbeiten – die aktuelle Unternehmenskultur lässt es irgendwie nicht zu. Wie Sie als Führungskraft hierbei eine gute Struktur finden können, haben wir in einem früheren Blogpost zusammengefasst.

4. Arbeitsabläufe funktionieren nicht mehr

Die eingespielten Kernprozesse, die informellen Abstimmungen, die über Jahre entstandenen Trampelpfade, mit denen wir alles so erfolgreich hinbekommen haben, greifen nicht mehr ineinander. Kommunikation und Wissensaustausch gehen verloren, Arbeitsabläufe geraten ins Stocken.

5. Demografischer Wandel erschwert Akzeptanz

Die Mitarbeitenden haben eine unterschiedliche Veränderungsbereitschaft und Affinitäten. Die „One size fits all“- Lösung, ohne den Blick auf das Individuum zu richten, funktioniert nicht. Immer dann, wenn wir den Nutzen erkennen, sind wir bereit, uns für Neuerungen zu engagieren. Deshalb gilt: Alle mitnehmen.

6. Technostress nimmt zu

Die Präferenzen für digitales Arbeiten sind sehr unterschiedlich. Wissensstände, Sicherheit im Umgang und Prägung aus den unterschiedlichen Generationen sind wesentliche Treiber, die die Zusammenarbeit massiv erschweren. Mitarbeitende in die Lage zu versetzen, ihren Arbeitsalltag mit digitalen Tools zu erleichtern, reduziert Widerstände und fördert Zusammenarbeit. Dies gilt es, in einem schlüssigen Arbeitskonzept zu berücksichtigen. Hier finden Sie das optimale Training für Ihr Unternehmen.

7. Transaktives Arbeiten stößt an Grenzen

“Die Dinge richtig tun” oder “Die richtigen Dinge tun?”. Der aufbauorganisatorische Rahmen verhindert netzwerkartige Zusammenarbeit und verstärkt Silodenken. Transaktives Arbeiten wurde häufig nicht erlernt und akzeptiert. Hierbei fühlen sich Führungskräfte häufig abgehängt und bemerken schwindenden Einfluss, wenn sie nicht Teil des Teams werden. Zusammenarbeit gelingt immer dann, wenn wir Bedeutung und Verantwortung unserer Aufgabe im jeweiligen Arbeitsprozess kennen. Dies muss erlernt sowie gelebt und kann nicht angeordnet werden.

8. Orientierungsrahmen fehlt

Regeln werden nicht festgelegt und klar kommuniziert. Modernes Arbeiten benötigt jedoch einen Handlungsrahmen mit klaren Leitplanken. Sind diese nicht gegeben, gehen Verantwortungsbewusstsein, Motivation, Work-Life Balance und vieles mehr verloren. Neben psychologischen Empowerment bedarf es hier strukturelles Empowerment. Dies sind Aktivitäten zur Demokratisierung, Dezentralisierung und Digitalisierung. Zum Beispiel veränderte Hierarchien, Arbeitsweisen und Arbeitsorte in denen wir uns bewegen.

9. Identität geht verloren

Die dezentrale Arbeit, ohne Einbettung in eine NEW WORK-Strategie eines Unternehmens, lässt die Zugehörigkeit schleichend schwinden. Das Gefühl entsteht, dass es egal ist, für wen gearbeitet wird. Wenn Zugehörigkeit verloren geht, verändern sich Kommunikationsverhalten, Produktivität, Motivation und Engagement. Der ursprüngliche Arbeitsort, das Firmenbüro als Zentrale, verliert an Bedeutung und lässt hybride Arbeitskonzepte nicht erfolgreich entstehen.

Fazit: Jedes Unternehmen braucht einen Fahrplan für Modernes Arbeiten

In unserer Begleitung von zahlreichen Unternehmen in Wirtschaft und Verwaltung, bezüglich Konzeptionierung und Realisierung moderner Arbeitsformen, stellen wir fest, dass sich die genannten Faktoren in ihrem Zusammenspiel noch deutlich verstärken.

Damit produktives und motiviertes hybrides Arbeiten dauerhaft gelingt, benötigen wir ein passendes Arbeitskonzept, das aus einem ganzheitlichen Ansatz entwickelt wird. Dabei ist es sehr wichtig bei Veränderungsprozessen, in denen neue Arbeitsmethoden, Raum- und Technologielösungen in die Umsetzung gebracht werden, die Mitarbeitenden im Wandel mitzunehmen.

Jetzt aktiv werden!

Entwickeln Sie einen ganzheitlichen Ansatz für moderne Arbeitsformen unter Betrachtung der Erfolgsfaktoren Unternehmensführung, Arbeitsorganisation, Digitalisierung und Arbeitsort. Gut umgesetzt liegt hier ein wesentlicher Schlüssel für den Erfolg Ihres Unternehmens! Es geht darum Widerstände abzubauen, Akzeptanz zu finden und Mitarbeitende schnell in die Nutzung zu bringen. Wir helfen gerne bei allen Fragen rund um die hybride Zusammenarbeit. Kontaktieren Sie uns jetzt.

Frank Bösenkötter

Frank Bösenkötter

Jahrgang 1970, gebürtiger Kieler, als Geschäftsführer der Dicide GmbH verfügt Frank Bösenkötter über mehr als 20 Jahre Managementerfahrung in diversen Unternehmen im In- und Ausland. Mit dieser Erfahrung und Expertise begleitet er Unternehmen dabei, ihren Arbeitsalltag zu vereinfachen und schneller wettbewerbsfähig zu machen. Dabei geht es ihm immer um das individuelle Zusammenspiel von Beratung - Befähigung - Umsetzung und dem dauerhaften Wissenstransfer. In seiner Freizeit reist Frank gern und beschäftigt sich mit unterschiedlichen Kulturen, er treibt gern Sport, liebt Kulinarisches und interessiert sich sehr für das digitale Leben. Kontaktieren Sie Frank Bösenkötter auf Xing oder LinkedIn.

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