Jedes Unternehmen ist anders, jeder Change ist anders, doch die Erfolgsfaktoren gleichen sich.
Wie wir mit dauerhaftem Change-Management und einem ganzheitlichen Ansatz für Modern Work schneller wettbewerbsfähig für die Zukunft werden, erklärt Frank Bösenkötter, CEO von Dicide.
Sie begleiten seit vielen Jahren kleine, mittlere und große Unternehmen und Organisationen in ganz Deutschland erfolgreich durch den Wandel. Was bedeutet das für Sie und ihr Team von Dicide?
Frank Bösenkötter: Schwerpunkt unserer Tätigkeiten sind die Entwicklung und Umsetzung von Modern-Work-Konzepten. Dabei geht es um einen ganzheitlichen Ansatz für moderne Arbeitsformen und das optimale Zusammenspiel von Arbeitsorganisation, Unternehmenskultur und -führung, Arbeitsorten und Technologie. Wir sorgen dafür, dass Organisationen beweglich und anpassungsfähig bleiben. Bei uns stehen der Mensch und die Zusammenarbeit im Mittelpunkt. Dort liegt das Potenzial für erfolgreiche Veränderungsprozesse, von denen wir uns wünschen, dass die Unternehmen diese zukünftig fest in ihrem Kompetenzprofil verankern. Denn: Der Wandel hört nie auf.
Frank Bösenkötter
Veränderungsprozesse gehören seit Jahrzenten zum Alltag. Warum tun sich Unternehmen trotzdem so schwer?
Frank Bösenkötter: Hier sehe ich zwei Ursachen. Zum einen haben viele die Art und Weise, wie sie über Wandel denken und diesen angehen, nicht wirklich verändert.
Zum anderen hat Wandel immer einen Ursprung, der Anstoß für die Notwendigkeit einer Veränderung ist. Wenn diese Ursache nicht sorgfältig analysiert wurde, ist der daraus abgeleitete Wandel häufig löchrig, wie ein „Schweizer Käse“.
Was bedeutet das in der Praxis?
Frank Bösenkötter: Change-Prozesse sind im Vergleich zur Vergangenheit heute viel komplexer und müssen schneller ablaufen, da sich das Umfeld der Unternehmen dynamischer und schneller wandelt.
Alte Methoden und Denkmuster zeigen heute kaum noch ausreichenden Erfolg.
Das Prinzip von Ursache und Wirkung einer Veränderung umfasst heute sehr häufig mehrere Dimensionen, das heißt der Erfolg einer Veränderung ist abhängig von diversen Einflussfaktoren. Traditionelle Führungskulturen und hierarchische Unternehmensstrukturen erschweren und behindern nicht selten Veränderungsprozesse. Dabei kann es passieren, dass die Unternehmensspitze schon einmal die Lust an Change-Projekten verliert und diese im Sande verlaufen. Es braucht also ein anderes Verständnis wie Wandel in Unternehmen erfolgreich gelingen kann.
Was ist demnach Change-Management für Sie und wie ginge es besser?
Frank Bösenkötter: Auf Projektebene ist Change-Management ein strukturierter Prozess, der eine Reihe von Tools einsetzt, die sich auf die menschliche Seite des Wandels fokussieren, um gewünschte Ergebnisse zu erreichen. Auf der Organisationsebene bedeutet Change-Management eine Führungskompetenz, um Veränderungen innerhalb eines Unternehmens zu ermöglichen.
Wir sprechen hier von einer strategischen Fähigkeit der Organisation, mit dem Ziel, Veränderungsfähigkeit und Reaktionsfähigkeit auf Veränderungen zu erhöhen.
Mehr denn je benötigen moderne Unternehmen einen dauerhaften Ansatz, der die Bedürfnisse des Individuums berücksichtigt und Führungskräfte, in die Lage versetzt, den Wandel erfolgreich managen zu können.
Das klingt erst einmal nach großer Veränderung?
Frank Bösenkötter: Veränderung muss für uns alle normal werden. Wenn wir aus Unternehmenssicht nicht trainiert sind, Wandel aktiv und reaktiv in einem abgestimmten Vorgehen zu gestalten, dann werden geplante Veränderungen genauso wie der Umgang mit Unwägbarkeiten zu einer hohen Belastung für Unternehmen und Mitarbeitende. Zahlreiche Unternehmen haben sich auf den Weg gemacht, indem sie Veränderungen nach dem Prinzip „einfach mal machen“ voranbringen wollten und festgestellt, dass sie sich eher zurückentwickelt haben oder der Erfolg nicht nachhaltig eingetreten ist. Die Ursachen liegen sehr häufig darin, dass der Change nicht ausreichend vorbereitet ist, Abhängigkeiten nicht analysiert werden, Zielsetzungen nicht klar sind und die Mitarbeitenden nicht mitgenommen werden.
Unser Umfeld ist zu dynamisch und komplex geworden. Wir brauchen eine Art Vorgehensmodell für Veränderung, das auf das jeweilige Unternehmen und die darin tätigen Individuen zugeschnitten ist, um dauerhaft wettbewerbsfähig zu bleiben. Hieraus ergeben sich dann die passenden Handlungsanweisungen, die Veränderungsprozesse leichter und effektiver machen.
Die Pandemie hat gezeigt, dass sich Unternehmen sehr schnell wandeln können, wenn es sein muss. Hat uns diese Erfahrung geholfen?
Frank Bösenkötter: Die Corona-Pandemie hat das Veränderungstempo tatsächlich erhöht. Viele dieser Erfahrungen, die jede*r Einzelne gemacht hat, kommt auch den Unternehmen zugute. Viele haben gesehen, dass sie den Wandel vielleicht sogar besser gemeistert haben, als sie gedacht haben.
Das sollte uns Mut für viele andere Veränderungen geben.
Was sind Beispiele für diese Erfolgsfaktoren, über die Sie vorhin gesprochen haben, wie Wandel erfolgreich sein kann?
Frank Bösenkötter: Neben dem Konzept und Vorgehensmodell für Veränderung, das aus meiner Sicht jedes Unternehmen benötigt, tragen viele Schlüsselelemente zum Erfolg bei. Hier zählen zum Beispiel eine sehr gute und transparente interne Kommunikation, bei der die Betroffenen „auf Ballhöhe“ bleiben und dem Vorgehen das notwendige Vertrauen schenken können. Außerdem benötigen wir bei Veränderungsprozessen immer schnelle kleine Erfolge und viel Erlebbarkeit. Wenn die Mitarbeitenden merken, dass sich ein Momentum entwickelt und Probleme gelöst werden, wirkt sich das immer positiv auf den Projektverlauf aus.
Welche Rolle spielt Digitalisierung im Wandel von Unternehmen?
Frank Bösenkötter: Eine Modernisierung von Unternehmen kann aus unserer Erfahrung heutzutage ohne den Einfluss von Digitalisierung dauerhaft nicht erfolgreich sein. Digitalisierung ist ein relevanter Erfolgsfaktor für das Gelingen von Veränderung. Dabei geht es um den Einsatz digitaler Werkzeuge, mit denen wir beispielsweise Abläufe schneller abbilden, Informationen zur Analyse und Auswertung automatisiert bereitstellen und besonders geht es um die Verbesserung der Zusammenarbeit untereinander und mit unseren Kund*innen und Partner*innen. Außerdem sind die Einstellungen und Verhaltensweisen, die Menschen in Unternehmen dazu befähigen, mithilfe von Algorithmen und Daten neue Geschäftschancen zu erschließen, eine wichtige Voraussetzung für erfolgreichen Wandel. Wir benötigen zukünftig digitale Kompetenzen in allen Bereichen des Unternehmens. Diese aufzubauen ist Arbeit, doch es lohnt sich.
Welche Empfehlungen möchten Sie den Unternehmen und Organisationen geben?
Frank Bösenkötter: Modernisierungen in Unternehmen unterliegen vielen internen Abhängigkeiten und äußeren Einflüssen. Für erfolgreiche Veränderungen braucht es einen ganzheitlichen Ansatz, bei dem der Mensch im Mittelpunkt steht. Unterschätzen Sie weder die negativen Folgen gescheiterter Veränderungsprojekte noch das enorme Potenzial von Change-Management, eingebettet in einem Konzept für Modern Work.