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Ein Gastbeitrag von Boris Zander.

Es gibt zwei menschliche Grundbedürfnisse, mit deren Befriedigung Produktivität und Loyalität einhergehen. Diese Erkenntnis hatten bereits die Herrscher des römischen Imperiums für sich entdeckt und boten ihren Untertanen, wonach es diesen verlangte – Brot und Spiele.

Alle Menschen spielen

Das römische Imperium hat sich überlebt und in einer modernen Gesellschaft gibt es keine Untertanen, die auf diese Weise unter Kontrolle gehalten werden müssen. An dem Bedürfnis als solches hat sich über die Jahrhunderte allerdings nichts geändert. Der Mensch will essen und er will spielen. Kinder lernen durch das Spielen. Und auch wenn der Spieltrieb im Alter abnimmt, so erlischt er nicht ganz und der Effekt – durch das Spielen zu lernen – geht auch im Alter nicht verloren. Dabei geht es bei dem Thema spielen nicht vordergründig um das Spielen an einer Konsole oder auf dem Smartphone. Wie oft hört man den Satz im Bekanntenkreis “Ich spiele nie…”. Dieser Satz ist in 99,9% aller Fälle falsch. Denn spielen und den Spaß am Spiel verbindet alle Menschen. Die Chance jemanden zu finden, der weder Sport treibt, Kartenspiele, Brettspiele, Quizshows, Rätsel, Puzzles, Video-Games o.ä. jemals gespielt hat und/oder an keinem davon jemals Spaß hatte, ist quasi bei Null.


Gamification

Wie kann man also dieses Grundbedürfnis in einer modernen Gesellschaft für sich nutzen? Das Zauberwort lautet “Gamification”. Gamification ist die Implementierung von Spiel-Elementen in alltägliche, auf den ersten Blick nicht-spielerische Prozesse. Ob es um Anreize im Daily Business, Fortbildung, Kunden- und Mitarbeiterbindung oder Onboarding Prozesse geht.
Gamification ist mittlerweile auch in der letzten Vorstandsetage großer Konzerne angekommen. Es ist aber auch ein Thema, mit dem sich in Zeiten des Fachkräftemangels und globalisierter Märkte vor allem der Mittelstand auseinandersetzen muss.

Beispiele für Gamification

Für Jedermann sichtbare Gamification Beispiele findet man bereits häufig in den Bereichen Marketing, im Gesundheits- und Fitnesswesen sowie im Bildungssektor.

Facebook setzte bereits sehr früh darauf, Spiele in sein Angebot zu integrieren. Diese Spiele dienen nicht nur dem individuellen Zeitvertreib, sondern ermöglichen einen Wettbewerb unter den Usern. Hier können sie sich messen und vergleichen. Der positive Nebeneffekt für Facebook ist dabei, dass die User mehr Zeit auf der Plattform verbringen. Mit Hilfe der App Runtastic kann man nicht nur Informationen zu sportlichen Aktivitäten sammeln und analysieren, sondern beispielsweise die eigenen Ergebnisse in den sozialen Netzwerken teilen und sich durch seine FreundInnen online anfeuern lassen. Leaderboards und Auszeichnungen sorgen auch hier für den kompetitiven Faktor

Mit der zunehmenden Komplexität der Arbeitswelt steigt der Bedarf nach neuen Lösungen, vor allem in der Fortbildung. Durch ihre Interaktivität helfen Spiele, auch komplexe Lernstoffe zu vermitteln und die Lernmotivation zu steigern.

Die Sprach-Lern-App MEMRISE nutzt einen Progressions-Baum, wie man ihn z.B. aus dem Spiel Candy Crush kennt, um dem User seinen Fortschritt zu visualisieren. Das Erreichen individueller Tagesziele wird mit dem Gewinn eines Achievements belohnt. Auch hier gibt es Leaderboards, auf denen sich die User mit anderen vergleichen und messen können.

Baltic Dev Days

Führungskräfte müssen offen auf dieses wichtige Thema zugehen, damit sie ihr Unternehmen fit für die Zukunft und die kommenden Herausforderungen machen können.

Im Rahmen der Digitalen Woche Kiel findet  erstmalig vom 12. – 13.09.2019 die Game Developer Conference Baltic Dev Days im ATLANTIC Hotel in Kiel statt. Über 50 hochkarätige, internationale Speaker werden zu diesem einmaligen Format im Rahmen der Digitalen Woche nach Kiel kommen. Mehr als 600 Teilnehmer werden sich zu Themen wie Game Development, Game- und Sound Design, Narration, Art, Blockchain, Technologie und Engines informieren. Wir zeigen die Möglichkeiten von Games in anderen Wirtschaftszweigen, dem Bildungs- und Gesundheitswesen auf. Bei verschiedenen Hands On Workshops können die Teilnehmer von Experten lernen. Bis zu 20 Indie Game Studios aus Europa stellen ihre aktuellen Projekte aus. Am Abend des ersten Tages können die Teilnehmer mit den Speakern der Baltic Dev Days in ungezwungener Atmosphäre bei unserem Networking Event an der Kiellinie ins Gespräch kommen.

Nutzen Sie die Gelegenheit neue Impulse für Ihr Unternehmen zu bekommen.

Über den Gastautor

Boris Zander

Jahrgang 1977, geboren in Eckernförde, gründete gemeinsam mit Timo Lembcke 2005 die seal Media GmbH. Dort ist Boris Zander als Managing & Creative Director verantwortlich für die kreativen Prozesse innerhalb des Unternehmens. Sein Weg in die Games Branche war ungewöhnlich. Mitte der 90er Jahre absolvierte er gemeinsam mit Timo Lembcke eine Ausbildung im öffentlichen Dienst, wo er bis zu Gründung der seal Media GmbH in diversen Geschäftsfeldern tätig war. Seit nunmehr 14 Jahren ist das Unternehmen unter dem Label SEAL.GAMES als unabhängiger Publisher und Entwickler am Markt vertreten. Seit dieser Zeit haben mehr als 35 Millionen Menschen in 142 Ländern eines der über 30 Spiele aus Kiel gespielt.

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